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Freiungen-Höhenweg mit Westgipfel (2325 m) - Kuhljochspitze (2293 m) - Reither Spitze (2373 m)

Freiungen - WestgipfelNeben der Besteigung der Reither Spitze und der Erlspitze ist der Freiungen-Höhenweg (Karte) eine der lohnenden und beliebtesten Touren in Erlspitzgruppe. Der Freiungen Höhenweg ist ein aussichtsreicher Höhenweg, der auf ca. 2000 bis 2300 m Meereshöhe entlang der sonnigen Südseite der Erlspitzgruppe führt. Die Gipfel der Freiungen (z.B. der Westgipfel, im Bild aufgenommen vom Ursprungsattel) können leicht in wenigen Minuten erstiegen werden. Es gibt kurze versicherte Passagen und ein- oder zweimal muß man ein wenig klettern. Vorwiegend ist es jedoch ausgesetztes Gehgelände. Der Fels ist eher brüchig.
Reither SpitzeZunächst muß man zur Nördlinger Hütte aufsteigen, die mit 2239 m die höchstgelegene Hütte im Karwendel ist. Wer sich die 1050 Höhenmeter Aufstieg von Seefeld ersparen will, kann mit der Seilbahn bis zum Seefelder Joch (2060 m) oder Harmeler (2229 m) hinauffahren und dann bequem in 1 bis 1 1/2 Stunden aussichtsreich hinüberspazieren. Ansonsten bietet sich der Weg von der Talstation der Roßhütten Standseilbahn zur Reither Jochalm (1500 m) und weiter recht steil hinauf zur Nördlinger Hütte (von Seefeld ca. 2:30 h) an. Eine tiefe Rinne, die man quert, kann im Frühsommer noch mit Altschnee gefüllt sein. Von der Nördlinger Hütte kann man einen kleinen Abstecher zur Reither Spitze (2373 m im Bild vom Ursprungsattel) machen (leicht, 20 Minuten).
Am Freiungen Höhenweg [Zum Vergrößern anklicken] Der Freiungen Höhenweg führt von der Nördlinger Hütte zunächst nordwärts in das weite Rauhkar und wendet sich dann nach Osten. Man verliert Höhe bis man den Ursprungsattel (2087 m) erreicht hat. Den Weg bis dorthin kann man auf dem Bild als feine Linie von rechts oben nach links unten, die schneegefüllte Rinne querend, erkennen. Vom Ursprungsattel ist der Abstieg ins Eppzirler Tal möglich. Weiter durch das Geröllkar wendet sich der Weg schließlich im Bogen wieder nach Süden. Jetzt gewinnt man wieder recht rasch Höhe und steht bald an der Abzweigung (nicht bezeichnet, aber deutlicher Pfad) des Wegs zum Westgipfel der Freiungen, den man in wenigen Minuten erreicht (insgesamt 1:30 h von der Hütte).
Von dort geht es weiter in Gratnähe bis zur Kuhlochscharte (Besteigung der Kuhljochspitze, 2293 m, in ca. 30 Minuten möglich, I). Dann verläßt der Weg den Grat (Abzweigung zur Solenalm rechts liegen lassen, Abstieg über Solenalm nach Hochzirl möglich) und es geht recht steil und kühn hinab in die wilde Welt des Höllkars. Schließlich erreicht man die Schuttreise, die von der Eppzirler Scharte herabzieht (3:15 von der Nördlinger Hütte). Dort muß man sich entscheiden, ob man zum Solsteinhaus absteigt oder zur Eppzirler Scharte aufsteigt (20 Minuten).
Solsteine hinter Eppzirler Scharte (Anklicken zum Vergrößern)An der Eppzirler Scharte (2102 m) kann man zum letzten Mal den Blick nach Süden genießen. Im Bild sieht man hinter der Eppzirler Scharte den Kleinen (2637 m) und Großen Solstein (2541 m), die westlichen Eckpfeiler der Inntal- oder Nordkette (von links). Beide können einfach in 2 bis 3 Stunden vom Solsteinhaus erstiegen werden (am höheren Kleinen Solstein ist etwas Trittsicherheit erforderlich). Von der Scharte, die von bizarren Felszacken und Türmchen flankiert ist, erreicht man in gut einer Stunde über den mäßig schwierigen Zirler Klettersteig die Erlspitze (2404 m).
Kuhloch (Anklicken zum Vegrößern)Aus dem großen Kar Kuhloch, das zum Boden des Eppzirler Tals hinabzieht, ragen da und dort bizarre Türmchen aus senkrecht aufgestellten, zum Teil merkwürdig verbogenen Felsplatten. Das Bild zeigt den Blick nach Westen, im Hintergrund (rechts) die Reither Spitze, davor Kuhlochspitze und Freiungen. Ähnlich ist die Westflanke der Erlspitze aufgebaut.
Kuhlochspitze (Anklicken zum Vergrößern)Von der Eppzirler Scharte geht es zunächst im Geröll, dann auf einem bequemem Steig recht zügig hinab zur Eppzirler Alm (1459 m, 1 Stunde von der Eppzirler Scharte). Von dort kann man bei einem Bier die großartige Aussicht auf die hufeisenförmige Umrahmung des Talschlusses vom Seefelder Joch im Westen über Reither Spitze, Freiungen, Kuhljochspitze (im Bild), Erlspitze bis zu den weniger bekannten Gipfel im Osten genießen, bevor man auf dem breiten Forstweg den Weg nach Gießenbach antritt, der etwa eine gute Stunde in Anspruch nimmt.
Gehzeiten: Von Seefeld (1180 m) beträgt die reine Gesamtgehzeit über die Nördlinger Hütte, Freiungen Höhenweg, Eppzirler Scharte bis Gießenbach ca. 8 Stunden. Dabei sind 1670 Höhenmeter im Aufstieg und 1890 im Abstieg zu bewältigen. Auf der Strecke Nördlinger Hütte - Eppzirler Scharte sind, obwohl man im Ergebnis ca. 130 Höhenmeter verliert, ca. 600 Höhenmeter Gegensteigungen zu überwinden. Man sollte nicht den Fehler machen, die Länge des Freiungen-Höhenwegs nach einem Blick auf die Karte zu unterschätzen.
Im Frühsommer (so auch am 17.6.2000) ist insbesondere im Rauhkar und im Aufschwung zur Freiungen Spitze - Westgipfel mit Schneefeldern (siehe die beiden ersten Bilder) zu rechnen, die aber meist relativ unproblematisch gequert werden können. Teleskopstöcke und gutes Schuhwerk sind dabei eine große Hilfe. [17.6.2000]
Ausgangspunkt ist je nach Gehrichtung der Bahnhof Gießenbach oder Seefeld, es ist auch möglich, nach Hochzirl abzusteigen.

Kuhljochspitze (2293 m)

Kuhljochspitze (2293 m) von Westen [Zum Vergößern anklicken]Die Kuhljochspitze (auch Kuhlochspitze, 2293 m, Karte) zeigt sich zum Eppzirler Tal als steile Plattenwand (Bild s.o.), von Süden ist sie recht leicht zu ersteigen und ein lohnender Abstecher vom Freiungen Höhenweg. Von der Kuhljochscharte, über die der Freiungen Weg führt, geht der bezeichnete und markierte Steig hinauf. Zunächst über einen Wiesenhang, dann durch eine sehr brüchige Rinne auf den Absatz und zuletzt in hübscher Kletterei (kurze Stellen I) auf den Gipfel (ca. 30 Minuten). Der Steig ist teilweise im Bild, aufgenommen von der Kuhljochscharte, erkennbar. Wenn man die Tour als Tagestour geht, bietet es sich an, in Hochzirl zu starten und von dort den Weg zum Solsteinhaus zu nehmen. Von der Solenalm (Karte, 1644 m) kann man direkt zum Kreuzjöchl aufsteigen, wo man den Freiungenweg erreicht, von dort nach Westen zur Kuhljochspitze. [15.7.2006]

Reither Spitze (2373 m)

Reither Spitze [Zum Vergrößern anklicken] Die Reither Spitze (2373 m, Karte) ist recht beliebt, da sich der Anstieg durch Nutzung der Seilbahn verkürzen läßt. Zu Fuß steigt man, wie oben beschrieben zur Reither Jochalm. Von dort den bezeichneten Weg Richtung Reither Spitze. Unter dem Härmelekopf muß man auf die nicht bezeichnete Abzweigung zum Reither Joch achten, der Weg querst rüber zur Nördlinger Hütte. Vom Reither Joch mit recht teil, teilweise mit Versicherungen in wenigen Minuten hinauf zum Gipfel (einfacher, aber länger ist der Weg über die Nördlinger Htte).
Seefelder Spitze (2220 m) von der Reither Spitze (2373 m) [Zum Vergößern anklicken]Vom Gipfel hat man einen schönen Blick auf die Seefelder Spitze über dem Reither Kar. Gut erkennbar der Steig, der von der Seefelder Spitze (2220 m) zum Reither Joch hinüberzieht. [15.67.2006]