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Rofangebirge

Westliche Brandenberger Alpen - Sonnwendgebirge

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Überblick

Zireiner See mit Rofanspitze (14.9.2002) [Zum Vergrößern anklicken]Das Gebirgsgruppe, die sich südlich der Bayerischen Voralpen (genauer Tegernseer und Schlierseer Berge) zwischen Achensee und Inn erstreckt, führt offiziell den Namen Brandenberger Alpen, der allerdings unter Bergsteigern kaum bekannt ist. Das kleine Rofangebirge bildet den westlichen Teil der Brandenberger Alpen zwischen Achensee und Brandenberger Ache (früher auch Sonnwendgebirge). Das Wort Rofan ist rätoromanischen Ursprungs und wird auf der letzten Silbe betont (Bedeutung nach Finsterwalder Berg mit Mure). Es erreicht in der Hochiss mit 2299 m seine höchste Erhebung. Die östlichen Brandenberger Alpen sind erheblich niedriger und zahmer, weshalb zahlreiche Gipfel im Schlierseer und Wendelsteingebiet hervorragende Aussichten in die Zentralalpen bieten. Lediglich der Pendling bei Kufstein wird häufiger bestiegen. Das Bild zeigt eine der berühmtesten Ansichten im Rofan: Die Ostwand der Rofanspitze über dem Zireiner See, hinter dem Sattel (Marschgatterl) die Hochiss.

Blick von der Rofanspitze nach Westen (14.9.2002] [Zum Vergrößern anklicken]Das Bild zeigt den Blick von der Rofanspitze nach Westen über den Hauptkamm, aus dem die Seekarlspitze und die Hochiss markant hervortreten. Man erkennt den charakteristischen Aufbau des Rofans. Auf der Nordseite steile Felsabstürze, südseitig reichen sanfte Grashänge bis zum Gipfelniveau hinauf.
Das Rofangebirge besteht aus einer zentralen Gruppe und drei etwa abseits stehenden Einzelgängern. Im Norden schiebt sich der mächtige Guffert zwischen die Tegernseer Blauberge und das zentrale Rofan. Östlich von Achenkirch am Nordende des Achensees erhebt sich der Unnütz (2075 m), östlich von Maurach am Südende das Ebener Joch (1957 m).
Das zentrale Rofan bildet vom Kotalmjoch im Westen bis zur Rofanspitze im Osten eine lange Kette, die - insoweit dem Karwendel ähnlich - mit steilen, hohen Wänden nach Norden abbricht (besonders schön von Steinberg oder vom Guffert zu sehen) und nach Süden begrünte Rücken und Seitenkämme entsendet. Nur an einer Stelle weist diese Mauer eine Schwachstelle auf, die einen einfachen Übergang von Norden ermöglicht. Über den Bettlersteig kann man von Norden (Steinberg) den Hauptkamm westlich der Rofanspitze auf der Höhe der Grubascharte erreichen.

Verkehrsanbindung

Seit 2002 gibt es wieder eine regelmäßige, ganzjährige Busverbindung von Tegernsee über Achensee bis Pertisau (Fahrplan: RVO 9556), mit Anschluss an einen Bus von Achenkirch nach Steinberg (VVT 7801). Damit werden die meisten Touren im Guffert auch ohne Auto gut als Tagestour zu machen.
Brixlegg und Jenbach im Inntal sind mit der Bahn über Kufstein zu erreichen. Nach Maurach am Achensee verkehrt die Achenseebahn (Dampf-Zahnrad-Bahn). Von Jenbach gibt es auch Busverbindungen nach Maurach und Buchau an der Südwestseite des Rofan. Für Tagestouren wird es etwas knapp, denn die Ausgangspunkte im Inntal liegen relativ tief und die Busse zum höhergelegenen Achensee verkehren nicht allzu häufig. Eine Überschreitung von Buchau nach Brixlegg ist aber auch als Tagestour möglich. Mit einer Übernachtung auf einer der Hütten oder der Dalfázalm kann man die große Rofanrunde als bequeme 2-Tagestour machen.

Die große Rofanrunde

Es sind weniger die einzelnen Gipfel, die den Reiz des zentralen Rofan ausmachen, sondern die Möglichkeit, mehrere Gipfelbesteigungen zu langen, abwechselungs- und aussichtsreichen Touren zu kombinieren. Bei Benutzung der Rofan-Seilbahn zur Erfurter Hütte der DAVS Erfurt in Ettlingen lassen sich sogar im Laufe eines Tages 10 oder mehr Gipfel aneinanderreihen. Die großen Rofanrunde kann man aber mit einer Übernachtung auf der Erfurter Hütte oder der Dalfázalm auch auf 2 oder mehr Tage verteilen. Die große Überschreitung kann an zahlreichen Stellen unterbrochen werden, so daß man auch bei weniger sicherem Wetter einsteigen kann. Vom Streichkopfgatterl kann man zur Dalfázalm absteigen. Von den Gipfeln des zentralen Bereichs (Hochiss, Spieljoch, Haidachstellwand) kann man recht schnell zur Erfurter Hütte zurückkehren. Vom den Gipfeln des östlichen Teils (Rofanspitze, Sagzahn, Vorderes Sonnwendjoch) erreicht man ebenso recht schnell die Schermsteinalm.
Im folgenden werden die Gipfel im durch Rotspitz, Streichkopf, Rofanspitze und Sonnwendjoch beschriebenen Rechteck im Uhrzeigersinn beschrieben. Die Besteigung ist in der angegebenen Reihenfolge oder auch in der Gegenrichtung möglich. Ausgangspunkt ist die Abzweigung Rotspitz, Dalfázer Kamm auf etwa halber Strecke auf dem Höhenweg zwischen Dalfázer Alm und Erfurter Hütte.
Die Wege sind in der Regel einfach und gut bezeichnet und markiert. Im Gipfelbereich finden sich jedoch oft kurze einfache Kletterstellen, die z.T. mit Drahtseilen versichert sind. Das Gelände ist sehr übersichtlich, bei guter Sicht ist die Orientierung unproblematisch.

Routenverlauf:

Erfurter Hütte oder Dalfázalm - Überschreitung der Dalfázer Wände - Streichkopfgatterl - Hochiss - Spieljoch - Grubascharte - Rofanspitze - Sagzahn - Vorderes Sonnwendjoch - Schermsteinalm - Krahnsattel - Haidachstellwand - Erfurter Hütte oder Dalfázalm
[26./27.5.2001]

Dalfázer Wände, Dalfázer Joch (2233 m)

Rotspitz (2067 m), Dalfázer Roßkopf (2143 m), Dalfázer Wand (2210 m), Dalfázer Köpfln (2208 m), Dalfázer Joch (2233 m)

Dalfázer Wände von der Erfurter Hütte [Zum Vergrößern anklicken]Die westliche Seite bilden die Dalfázer Wände, die von Osten (z.B. von der Erfurter Hütte) besonders eindrucksvoll aussehen. Im Bild von links: Rotspitz, Dalfázer Roßkopf (Gelbe Wand), Dalfázer Wand, Dalfázer Köpfln und Dalfázer Joch.
Etwa auf halber Strecke auf dem Höhenweg zwischen Erfurter Hütte und Dalfázalm zweigt der Steig (Bezeichnung: Rotspitz, Dalfázkamm) zu den Dalfázer Wänden ab. Auf dem guten Steig erreicht man über steile Serpentinen den Kamm nördlich des Rotspitz (2067 m, Gipfelkreuz, 30 Minuten). Mit kurzer leichter Kletterei (I) kann man den Gipfel erklimmen, der eines der beliebtesten Ziele der Kletterer im Rofan ist, und die schöne Aussicht ins Inntal und auf den Achensee genießen.
Dalfázer Roßkopf oder Gelbe Wand [Zum Vergrößern anklicken]Der Weiterweg nach Norden führt auf der Westseite des Kammes durch Latschengassen und bald hat man unschwierig den Dalfázer Roßkopf (auch Gelbe Wand genannt, 2143 m, z.T. wird auch 2163 m als Höhe genannt) erreicht (Mast mit Wetterstation, im Bild von Norden).
Über eine brüchige Rinne (I, Seilversicherungen) abklettern und weiter unschwierig auf dem grasigen Kamm den deutlichen Spuren folgen. Die breite Dalfázer Wand (2210 m) wird westlich umgangen. Bald steht man in der Scharte zwischen der Dalfázer Wand und den Dalfázer Köpfln (2208 m), bizarre Türmchen aus brüchigen Kalkplatten. Auch diese kann man einfach westlich auf einem Steig im Schotter umgehen. Man kann das höchste von ihnen (Kreuz) auch durch eine brüchige Rinne von Norden in wenigen Minuten ersteigen (I, Gipfelkreuz).
Das breite Dalfázer Joch (2233 m), die höchste Erhebung des gesamten Kammes, sollte man nicht auslassen. Es kann einfach von der Westseite (Spuren) oder noch einfacher von Norden über den Grat erstiegen werden. Den wenig aus der Gratverlauf herausragenden Gipfel schmückt lediglich ein kleines Steinmandl. Man folgt dem Grat weiter nach Norden, bis man das Streichkopfgatterl erreicht (von der Rotspitz ca. 1,5 Stunden), wo man auf den von der Dalfázalm heraufziehenden Weg trifft.

Hochiss (2299 m)

Hochiß vom Dalfázer Joch [Zum Vergrößern anklicken]Die Hochiss (auch Hochiß) ist der höchste Gipfel des Rofangebirges. Nach Norden bricht sie mit senkrechter Wand ab, nach Süden bildet eine felsige Pyramide den markanten Gipfelaufbau. Das Bild zeigt die Hochiss von Südwesten (Dalfázer Joch). Vom Streichkopfgatterl ist er einfach zu erreichen. Man quert auf einem guten Steig den Steilhang des Streichkopfes. Durch eine kurze Rinne empor (Rotes Klamml, I, Versicherungen) und weiter über Grashänge in östlicher Richtung zum Gipfel (30 Minuten).
Der direkte Abstieg über den Ostgrat nach Osten weist Kletterstellen des II. Grades auf. Man steigt daher ein kurzes Stück zurück nach Westen bis zu der bezeichneten Abzweigung Erfurter Hütte. Der Weg quert die Südseite der Hochiss, vorbei an mächtigen Felsen (stellenweise I und Versicherungen) und die Geröllfelder auf der Südwestseite des Spieljochs.

Spieljoch (2236 m)

Hochiß vom Spieljoch [Zum Vergrößern anklicken]Bald erreicht man die Abzweigung zum Spieljoch. Der schmale Weg führt etwas ausgesetzt im Bogen auf die grasige Gipfelfläche des Spieljoch und weiter unschwierig auf den Gipfel (1 Stunde von der Hochiss). Vom Gipfel hat man wegen der zentralen Lage des Spieljochs eine umfassende Aussicht. Das Bild zwigt den Blick nach Westen auf die Hochiss und einen Teil der Dalfázer Wände.
Vom Spieljoch kann man auf unschwierig über das flache Gipfelplateau und dann über steiles Gras zwischen den senkrechten östlichen Abbrüchen und den zum Teil steilen Schrofen der Westseite Richtung Erfurter Hütte absteigen (z.T. Spuren). Zuletzt westlich halten, bis man den Weg von der Erfurter Hütte zum Hochiss bei einer kurzen Steilstufe erreicht.
Der Weiterweg über den Hauptkamm verläuft durch die Südflanke des Roßkopfes (2246 m) und der Seekarlspitze (zweithöchster Gipfel des Rofan, 2261 m) zur Grubascharte (2102 m). Laut Führer stellenweise Versicherungen, dieses Wegstück habe ich nicht begangen.

Rofanspitze (2259 m)

Blick von der Haidachstellwand [Zum Vergrößern anklicken]Die Rofanspitze ist der dritthöchste Gipfel des Rofangebirges (nach Hochiss und Seekarlspitze) und namensgebend für die gesamte Gruppe. Sie bildet den nordöstlichen Eckpunkt des Hauptkamms, der weiter über den Sagzahn und zum Vorderen Sonnwendjoch zieht. Von Süden erscheint die Rofanspitze als sanfter Grasmugel, nach Norden und Osten zeigt sie beachtliche Felswände, die durchaus interessante Kletterei bieten.
Im Rahmen der Gebietsdurchquerung überschreitet man den Gipfel von der Grubascharte (dorthin auch direkt von der Erfurter Hütte, 1,5 Std.) zum Schafsteigsattel (dorthin auch von Osten, s.u.) oder in Gegenrichtung. Von der Grubascharte (2102 m) über den schmalen Wiesengrat direkt von Westen oder durch die grasige Südflanke einfach zu erreichen. Im Bild (aufgenommen von der Haidachstellwand) erkennt man ganz rechts die Rofanspitze, links Seekarlspitze und Roßkopf.
Schokoladetafel [Zum Vergrößern anklicken]Die Grubascharte erreicht man im Zuge der Überschreitung des Hauptkammes vom Spieljoch durch die Südflanken von Roßkopf und Seekarlspitze (s.o.) oder von der Erfurter Hütte über den bezeichneten Weg 401 (Grubastieg). Im Zuge der Überschreitung geht es weiter ostwärts hinab zum Schafsteigsattel. Am Schafsteigsattel sollte man nicht versäumen, einen Blick auf die eigenwillige Schokoladetafel (2165 m) zu werfen: Eine senkrecht aufgerichtete und geschweifte Kalkplatte (Bild).

Von Norden

Die Rofanspitze auch sehr lohnend von Norden (Steinberg am Rofan) erstiegen werden, ein schöner langer und ruhiger Weg, der auf überraschende Weise die Nordwand am Bettlersteig überwindet. Zunächst fast ohne Höhengewinn auf Forstwegen zur Schmalzenklausenalm (1173 m). Weiter durch das Eselkar zur Ampmoosalm (1784 m) unter den Nordwänden der Seekarlspitze. Kurz nach Osten und auf dem Bettlersteig durch eine steile rutschige Rinne hinauf zum Kamm und weiter wie oben nach Osten zum Gipfel (ca 4 Stunden von Steinberg). Nach Osten steil über den versicherten Schafsteig zum Marschgatterl hinab und über die Angernalm zurück zur Schmalzklausenalm (1484 m) und auf dem Anstiegsweg nach Steinberg (3 Stunden).

Von Osten

Von Kramsach (Ortsteil Wittberg, Talstation der Sonnwendjochbahn) auf Wanderwegen zum Sonnwendjoch (Bergstation der Bahn). Von dort weiter Richtung Roßkogel am Zireiner See entlang (berühmte Aussicht, vgl. oben) zum Marschgatterl (1905 m). Dorthin auch von der Talstation der Seilbahn über Ludoialm (1479 m) und Zireinalm (1698 m). Vom Marschgatterl auf dem Schafsteig unter der Ostwand der Rofanspitze nach Süden und zuletzt steil hinauf zum Schafsteigsattel (Versicherungen, aber recht einfach). Einfach über Gras zum bald sichtbaren höchsten Punkt. [14.9.2002]

Kletterrouten an der Rofanspitze

An der Ost- und Nordwand der Rofanspitze sowie am Rofanturm (im Bild rechts) gibt es zahlreiche interessante Kletterrouten. Einige wurden von Werner Lang saniert (vgl. hier). Besonders lohnend die Schmid/Müller (V) im rechten Teil der Ostwand nahe der Kante. Einstieg: Vom Schafsteig in wenigen Minuten über Gras zur Wand (BH am Einstieg, markante Rampe nach links). Der weitere Routenverlauf ergibt sich aus dem Topo. Über die Route abseilen oder über das große Grasband nach Süden zum Schafsteig absteigen. Weiter zum Gipfel über den Nordostkamm: Auf dem großen Grasband in südwestlicher Richtung zur nächsten Felsstufe. Diese kann einfacher überwunden werden, als es zunächst den Anschein hat. Spuren führen in eine Rinne, die man links verläßt (I-II). Weiter über Gras zum bald sichtbaren Gipfel.
Auch an der Schokoladetafel (2165 m) gibt es zwei schöne Routen im rechten Teil der Felstafel, in dem ein markanter Kamin (Kaminweg, IV+) und links davon ein Riß (Rißweg, VI-) erkennbar sind. Von der südlichsten Kehre des Schafsteigs über Gras / Schrofen zum Fuß der geschwungenen Felstafel. Einstieg etwa in der Mitte am gebohrten Standhaken. Einfach über eine schrofige Rampe nach rechts hinauf (II, Stand) und leicht linkshaltend zum 2. Stand (II - III). Dann hat man die Wahl zwischen dem leichteren Kaminweg (IV+) und dem schwereren Rißweg (VI-). Der letzte Zwischenstand, 10 m vor dem Ausstieg, kann ausgelassen werden. Abseilen oder über Gras zum Schafsteigsattel und über den Schafsteig absteigen. Topo
Den Zustieg kann man mit der Sonnwendjochbahn auf eine gute Stunde verkürzen. Wenn man die letzte Bahn verpaßt, hat man jedoch einen langen Abstieg nach Kramsach (rund 1700 m) vor sich.

Sagzahn (2228 m)

Sagzahn und Sonnwendjoch von der Rofanspitze (14.9.2002) [Zum Vergrößern anklicken]Vom Schafsteigsattel zieht ein langer Kamm nach Süden bis zum Vorderen Sonnwendjoch über dem Inntal. Der markante Felsgipfel des Sagzahns bildet den nördlichsten Teil des Kammes. Vom Schafsteigsattel auf gutem Steig an die Wand und auf einem gut gesicherten, aber einfachen Klettersteig auf ausgesetzten Bänden durch die Westflanke zum Gipfel (30 Minuten, Umgehung ausgeschildert). Der Klettersteig verläuft im Bild nahe der Licht-Schattengrenze, in der Mitte der breite grasige Rücken des Vorderen Sonnwendjochs.

Vorderes Sonnwendjoch (2224 m)

Das Vordere Sonnwendjoch schiebt sich weit nach Süden zum Inntal vor und bildet dementsprechend hervorragende Aussichten über das Inntal. Vom Sagzahn wandert man auf dem grasigen Rücken (schöne Einblicke in die gewaltigen Ostwände) hinüber zum Gipfelkreuz des Vorderen Sonnwendjochs (2224 m).
Vom Gipfel geht man über den schrofigen Südostgrat bis zur Abzweigung zur Bayreutherhütte und folgt dann dem bezeichneten Steig zur Schermsteinalm. Die Wegspuren im Gras führen auf den nach Südwesten ziehenden Kamm auf der Iss. Dort wendet sich der Blick vom Inntal und den dahinter sich staffelnden Firnbergen wieder in das Innere des Rofangebirges. Bei einer Rast auf dem Issköpfl (1888 m) kann man eine pittoreske Sicht auf das Rofangebirge genießen. Links im Westen die breite Haidachstellwand, vor uns der spitze Gipfel der Grubalackenspitze und die Schermsteinalm, die sich unter die überhängenden Felsen duckt, darüber die Rofanspitze.
Der Weg führt zunächst hinab zur Schermsteinalm (1855 m) und quert dann westlich unter der Grubalackenspitze, bevor über einige steile Serpentinen der Krahnsattel (2102 m) zwischen der Grubalackenspitze und der Haidachstellwand erreicht wird.

Haidachstellwand (2192 m)

Haidachstellwand von Osten [Zum Vergrößern anklicken]Die Haidachstellwand bildet den perfekten Abschluß (oder auch Auftakt) der großen Rofanrunde, denn von ihrem Gipfel hat man wegen ihrer zentralen Lage praktisch den gesamten Wegverlauf vor Augen (vgl. oben die Bilder von Rofanspitze und Vorderem Sonnwendjoch). Vom Krahnsattel führt der markierte Weg über eine markante grasige Rampe unterhalb des Nordgrates zum Gipfelplateau. Laut Führer ist dies der einfachste Anstieg auf die Haidachstellwand. Am 27.5.01 war der direkte Ausstieg zum Gipfelplateau jedoch durch eine steile Schneewechte gesperrt. An dieser konnte man sich in leichter Kletterei (I-II) vorbeimogeln. Über das sanft geneigte Plateau einfach zum Gipfelkreuz.
Vom Gipfel bietet sich wie schon erwähnt eine fantastische Aussicht auf den gesamten Verlauf der Rofanrunde.
Der Abstieg zur Erfurter Hütte führt über das Gipfelplateau zu den Steilabbrüchen in der Westflanke, die über einen kurzen interessanten und steilen Klettersteig (Drahtseile und Stahlklammern) überwunden werden. Weiter hinab über Grasflanken und durch schönes Felssturzgelände mit Zirben zur Erfurter Hütte, wo sich die Runde schließt.

Gehzeiten:

Dalfázalm und Klobenjochspitze (2041 m)

Dalfázalm [Zum Vergrößern anklicken]Die Dalfázalm liegt auf der Westseite des Rofans hoch über dem Achensee und unter der Südwand des breiten Klobenjochmassivs. Sie ist ein idealer Stützpunkt für Touren im westlichen Bereich des Rofans (Hochiss, Dalfázer Wände, Rotspitz). Von Buchau am Achensee führt ein schön angelegter Weg in ziemlich direkter Linie hinauf zur Dalfázalm (ca. 1:45). Schneller und bequemer erreicht man die Dalfázalm auf dem aussichtsreichen Höhenweg von der Bergstation der Rofanseilbahn (0:30). Dies erklärt den regen Tagesbetrieb auf der Dalfázalm. Nach Betriebsschluß der Seilbahn kehrt wieder Ruhe ein. Deshalb ist die Übernachtung auf der Dalfázalm sehr zu empfehlen. Die Wirtsleute sind sehr gastfreundlich, das Essen gut (Telefon Tal: 0043-(0)5243-5224, Alm: 0043-(0)663-9159807).
Klobenjochspitze [Zum Vergrößern anklicken]Hausberg der Dalfázalm ist die Klobenjochspitze, deren breite Südwand im obigen Bild den Hintergrund bildet. Die Südwand ist mit einem Netz von Kletterrouten überzogen (eher schwierig, wenig bis V). Der einfachste Weg von der Dalfázalm auf die Klobenjochspitze zweigt sofort vom Weg zum Kotalmsattel ab und umgeht die steile Südwand westlich. Über den Sattel zwischen Hechenbergjoch und Klobenjochspitze erreicht man den Gipfel. Interessant ist auch das Steinerne Tor, ein Durchlaß zwischen dem Klobenjochmassiv und einem östlich vorgelagerten Felsen. Dieses erreicht man auf dem Weg, der von der Dalfázalm zum Kotalmsattel und Streichkopfgatterl und weiter zum Hochiss führt. Noch vor dem Kotalmsattel (1976 m) zweigt das Steiglein zum Steinernen Tor ab. Auf der Nordseite des Steinernen Tores blickt man auf Nordwände der Klobenjochspitze, die im Bild gerade von den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne beleuchtet werden.

Kotalmjoch (2122 m) und Stuhljöchl (2157 m)

Rofan Nordwände vom Stuhljöchl (7.4.02) [Zum Vergrößern anklicken]Die beiden Gipfel sind relativ unscheinbare Kuppen auf dem vom Streichkopf nach Nordwesten ausstrahlenden Kamm der zentralen Rofangruppe. Sie sind vom Achensee einfach zu erreichen und insbesondere im Winter ein lohnendes Ziel für Skitouren- und Schneeschuhgänger. Die Aussicht vom Gipfel des Stuhljöhls auf die Rofannordwände ist eindrucksvoll: Im Bild von links: Rofanspitze, Seekarlspitze, Hochiss.
Kotalm Mittelleger mit Klobenjochspitze (7.4.02) [Zum vergrößern anklicken]Vom Hotel Achenseehof (Parkplatz) auf der Forststraße (stellenweise etwas ausgesetzt) zum Kotalm-Niederleger (der steile nordseitige direkte Weg, der die Forststraße abkürzt, ist im Winter nicht zu empfehlen). Weiter auf dem Weg 413, die weiten Kehren der Forststraße abkürzend, durch den Wald hinauf zum Kotalm Mittelleger (1608 m). Der Kotalm Mittelleger liegt in schöner sonniger und aussichtsreicher Lage, insbesondere auf die Nordwände der Klobenjochspitze (Bild). Weiter zunächst flach in südlicher Richtung, dann über eine kurze Steilstufe hinauf zum verfallenen Kotalm Hochleger und im weiten Bogen nach Osten und Nordosten zum Kamm zwischen Kotalmjoch und Stuhljöchl. Links zur wenig ausgeprägten Gratschulter des Kotalmjochs oder rechts zum etwas markanteren und höheren Stuhljöchl (ggf. Wächten auf der steilen Nordwestseite des Kammes).
Die Tour ist relativ wenig lawinengefährdet. Zunächst verläuft die Route größtenteils im Wald, der südwest-ausgerichtete Gipfelhang erreicht kurz Neigungen von über 30 Grad.
Vom Gipfel bietet sich eine schöne Aussicht auf die Rofan Nordwände von der Hochiss bis zur Rofanspitze, über das gesamte Karwendel jenseits des Achensee. Im Osten: Kaisergebirge Loferer und Leoganger Steinberge und die Berchtesgadener Alpen.
Nach dem AVF Rofan ist die Bezeichnung Stuhljöchl für den P. 2157 auf der AV-Karte falsch. Der gesamte Grat vom P. 2122 bis zum P. 2157 sei korrekterweise als Kotalmjoch zu bezeichnen. Das Stuhljöchl sei die unbedeutende Grateinsenkung, die das Kotalmjoch vom Stuhlböcklkopf trennt. [7.4.2002]

Links:

Gehzeiten:

Guffert (2197 m)

Guffert vom Unnütz [Zum Vergrößern anklicken]Der Guffert (Karte - Wikipedia) ist ein Berg am Nordrand des Rofangebirges, der ziemlich frei zwischen den Tegernseer Blaubergen und dem zentralen Rofan steht. Der markante Doppelgipfel ist von vielen Bergen der bayerischen Voralpen und der benachbarten Gruppen einfach auszumachen. Wegen seiner isolierten Stellung bietet er eine wunderbare Aussicht in alle Richtungen, nicht nur auf die Kalkalpen, sondern auch auf die firnbedeckten Gipfel der Zentralalpen. Der Guffert ist auf dem Normalweg von Süden leicht zu besteigen und ist entsprechend beliebt bei Münchener Bergsteigern. Einsamkeit wird man an schönen Tagen vergeblich suchen. Der steile Südhang bleibt lange schneefrei, der Guffert ist oft im Spätherbst ein lohnendes Gipfelziel. Im Sommer sollte man die steilen Latschenhänge eher meiden. Im Bild die Südseite des Guffert im Winter, gesehen vom Vorderunnütz.
Guffert Westgipfel [Zum Vergrößern anklicken] Von Steinberg am Rofan (1000 m) auf dem durchgehend gut markierten Weg erst durch lichten Wald, dann durch steile Latschenhänge, zuletzt über steilere schrofige Hänge und ein paar kurze (versicherte) einfache Kletterstellen auf den Gipfel (ca. 1200 Hm, 2,5 - 3 Stunden). Abstieg auf dem gleichen Weg (2 Stunden). Das Bild zeigt die Aussicht vom Hauptgipfel über den Westgifel auf die Voralpen.

Unnütz (2078 m)

Der Unnütz (auch Unnutz genannt, Karte - Wikipedia) bildet ein mehrgipfeliges Massiv, das direkt östlich von Achenkirch steil aufragt. Der südliche Vorderunnütz (2078 m) ist der höchste und meist bestiegene Gipfel des Massivs.

Köglalm [Zum Vergrößern anklicken]Ausgangspunkt für die Besteigung ist der Ortsteil Achensee von Achenkirch an der Nordspitze des Achensees. Bei Anreise mit dem Bus an der Haltestelle Abzweigung Hotel Scholastika aussteigen, von dort zur Bundesstraße und ein kurzes Stück an dieser entlang (Fußweg) nach Norden bis zur Abzweigung Köglalm. Der bezeichnete Forstweg führt hinauf bis zur Köglalm. Alternativ kann man auch den ebenfalls bezeichneten Sommerweg nehmen, der auf ca. 1300 m bei der große Linkskehre wieder auf den Forstweg trifft, bald darauf zweigt der bezeichnete Steig zur Köglam  wieder rechts ab (im Winter bei fehlenden Spuren, ist der Steig allerdings nicht ganz einfach zu finden). Die Köglalm (1428 m) ist ein schöner Rastplatz in sonniger und aussichtsreicher Lage für eine (selbst mitgebrachte) Brotzeit vor dem Gipfelstrum (Bild). Gehzeit (Winter): ca. 3,5 - 4 Stunden
Hochunnütz vom Vorderunnütz [Zum Vergrößern anklicken] Weiter über den zunächst bewaldeten, später latschenbestandenen Rücken in nördlicher Richtung zum Gipfel (verschiedene Möglichkeiten, in der Regel Spuren). Zunächst relativ flach, später auch über kurze steilere Passagen. Den eigentlichen Gipfel des Vorderunnütz mit dem großen Kreuz erkennt man erst sehr spät, da er von anderen Kuppen verdeckt wird. Vom Gipfel schöne Aussicht auf den Guffert im Nordosten und die Rofanhauptkette im Süden. Im Bild der Hochunnütz (2075 m), der durch einen Grat mit dem Vorderunnütz verbunden ist. Abstieg auf dem Anstiegsweg, Gehzeit ca. 2 Stunden.


Weitere Informationen:

Speziell zum Rofan

Allgemein

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