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Bayerische Voralpen: Gebiet Ackernalm

Überblick Voralpen - Überblick Gebiet Ackernalm - Hinteres Sonnwendjoch - Schönfeldjoch

Überblick

Südlich an die Schlierseer Berge schließt sich das Gebiet um die Ackernalm an, getrennt durch den Elendgraben. Das Gebiet liet zwar vorwiegend auf Tiroler Boden, wird aber alpingeographisch den Bayerischen Voralpen zugerechnet. Im Süden schließen sich die östlichen Brandenberger Alpen an, ein ruhiges niedriges Waldgebirge. Der wichtigste Gipfel dieses Gebietes ist das Hintere Sonnwendjoch, ein vorzüglicher Aussichtsgipfel.
Das Gebiet ist nur durch zwei Buslinien erschlossen. Im Westen erreicht man das Forsthaus Valepp mit dem Bus von Schliersee oder Tegernsee; im Osten den Ursprungpaß mit dem Bus von Bayrischzell (schlechte Verbindung).

Hinteres Sonnwendjoch (1986 m)

Hintere Sonnwendjoch [Zum Vergrößern anklicken]Das Hintere Sonnwendjoch ist der dominierende Gipfel dieses Gebiets und der höchste Gipfel der Bayerischen Voralpen östlich des Estergebirges. Es liegt übrigens vollständig auf Tiroler Boden. Das Hintere Sonnwendjoch hat zwei extrem gegensätzliche Seiten. Die gewaltige, abweisende Felsmauer der Nordseite ist der Blickfang von den Schlierseer Bergen, insbesondere von der Rotwand. Die Südseite präsentiert sich dagegen außerordentlich zahm (Bild). Der wichtigste Grund, das Hintere Sonnwendjoch zu besteigen, ist die vorzügliche Aussicht und diese ist tatsächlich reichlicher Lohn für die Mühen (s.u.).
Auf das Hintere Sonnwendjoch führen von allen Seiten mehrere Wege.
a) Am schnellsten erreicht man den Gipfel von der Ackernalm (1350 m) auf der Südseite. Der Weg über die Steinkaseralm ist ohne jede Schwierigkeit, der Weg über die Frommalm wegen der Steilstufe unterhalb der Frommalm nur Geübten zu empfehlen (ca. 2 Stunden)
b) Vom Ursprungpaß an der Grenze zwischen Bayern und Tirol führt ein langer, aber reizvoller Weg über Schönfeldalm (unterhalb des Schönfeldjoch s.u.), Wildenkaralm und durch den Schnittlauchgraben zum Gipfel (ca. 4-5 Stunden).
Blick vom Schönfeldjoch zum Hinteren Sonnwendjoch [Zum Vergrößern anklicken]c) Sehr Geübte können den Gipfel auch über den Ostgrat erklimmen. Ausgangspunkt ist das Wildenkarsattel, eine Senke zwischen Schönfeldjoch und Sonnwendjoch, die den Übergang von Norden nach Süden vermittelt. Vom Wildenkarjoch geht es auf Steigspuren (keine Bezeichnung, keine Markierung) nach Osten auf die erste felsige Erhebung zu, die nicht erklommen wird, sondern wenige Meter unterhalb des Grates auf der Südseite gequert wird. Die Querung im Schrofengelände ist zum Teil recht ausgesetzt. Danach geht es ausgesetzt an den Nordabbrüchen entlang auf den schrofigen Kopf, der in der Topographischen Karte des Bayerischen Landesvermessungsamtes mit Kote 1854 m versehen ist (Im Bild knapp links von der Mitte). Da wir etwas spät dran waren, sind wir von dort über den latschenbestandenen Rücken zur Wildenkaralm abgestiegen. Der Weiterweg zum Hinteren Sonnwendjoch führt über die Krenspitze (1972 m) zum Gipfel. Über Zustand und Schwierigkeiten kann ich daher nichts sagen. Wir haben aber Bergsteiger getroffen, die vom Gipfel des Hinteren Sonnwendjoch dort runterkamen.
d) Vom Zipflwirt an der Straße von Bayrischzell zum Ursprungpaß kann man durch das Kloo-Ascher Tal über Grundalm und Hintertoralm von Norden zum Wildenkarsattel ansteigen. Von dort weiter wie c) über den Ostgrat oder hinunter zum Wildenkaralm und weiter wie b).
Blick vom Bärenjoch auf Halserspitze, Schinder, Risserkogel (1.5.03) [Zum Vergrößern anklicken]e) Von Westen führt ebenfalls ein schöner Weg auf das Hintere Sonnwendjoch. Vom Forsthaus Valepp geht es zunächst ein kurzes Stück nach Süden, dann auf der Forststraße entlang des Enzenbachs nach Osten. An der Brücke über den Enzenbach beginnt der eigentliche Anstieg. Der Weg ist zunächst spärlich markiert und erfordert etwas Aufmerksamkeit. Zunächst steigt man schattig recht steil auf der Nordseite des Bärenjochs (1813 m, letzter Ausläufer des Massivs im Westen) empor. Das Bärenjoch wird nicht bestiegen, sondern westlich umgangen und bald erreicht man die Südseite des Sonnwendjochs. Ein umfassende Aussicht öffnet sich (im Bild nach Westen: Halserspitze, Schinder und Risserkogel). Nun geht es gemütlich Richtung Osten zur Bärenbad-Alm, die unter einem mächtigen Felskessel liegt. Nun nicht direkt den steilen Grashang hinauf, sondern nach Osten auf dem bezeichneten Weg bis zu einem Plateau queren, das rechts von Felsen begrenzt wird. Den sichtbaren Gipfel erreicht man über einen steilen Grashang (Bild) erreicht (ca. 4 Stunden vom Forsthaus Valepp).
Abstieg zur Valepp ist alternativ über Reichsteinalm möglich. Von der Bärenbadalm auf dem rot markierten Steig in eine Rinne nach Westen. Etwas Aufmerksamkeit ist erforderlich, wo der Steig durch eine SStraße zerschnitten ist (ca. 1320 m). Weiter hinab wieder markiert zur Reichsteinalm und auf der Forststraße zurück zur Valepp (ca. 3 Stunden vom Gipfel).
Die Aussicht vom Hinteren Sonnwendjoch wird zu Recht gerühmt. Nach Süden hat man freien Blick auf die firnbedeckten Gipfel der Zentralalpen, insbesondere der Tauern und Zillertaler Alpen. Im Osten jenseits des tief eingeschnittenen Inntals das Kaisergebirge, im Westen Rofan, Karwendel und Wetterstein. Und selbstverständlich kann man die Bayerischen Voralpen von der Benediktenwand bis zum Wendelstein hervorragend überblicken. [4.12.1994, 2.12.2000, 1.5.2003]

Schönfeldjoch (1776 m)

Einblick in die Nordwand des Hinteren Sonnwendjoch [Zum Vergrößern anklicken]Das Schönfeldjoch ist der östlichste Ausläufer des Sonnwendjochmassivs. Vom Ursprungpaß an der Grenze zwischen Bayern und Tirol führt ein reizvoller Weg über Schönfeldalm zum Gipfel. Etwa 1 km südlich der Grenze ist ein Parkplatz und Ausgangspunkt der Tour. Der Beginn des Weges ist mit Sonnwendjoch ausgeschildert. Über den Wiesenhang und durch Wald in Serpentinen steil über den markierten Pfad hinauf. Auf 1300 m an ein Jagdhütte wendet sich der Weg nach Südwesten und bald erreicht man die Schönfeldalm. Von dort weglos in nordwestlicher Richtung zum Gipfel (ca. 2 Stunden). Von dort kann man über Steigspuren weiter bis zum Wildenkarsattel gehen, stets das Hintere Sonnwendjoch vor Augen (Bild). Der Weg führt zum Teil etwas südlich des Grates, zum Teil etwas ausgesetzt direkt entlang der Nordabbrüche. Vom Wildenkarsattel hinunter zur Wildenkaralm und von dort durch die Südflanke des Schönfeldjochs zurück zur Schönfeldalm und auf dem Anstiegsweg zurück zum Ausgangspunkt. [2.12.2000]